Martina Surbeck
probt mit anderen kognitiv Beeinträchtigten für ein Theaterstück.
Dir entgeht, dass du immer noch im Ehezustand lebst und verheiratete Partner nicht das Recht haben, ihre Geliebten heimzunehmen! (Fotolia)
Lieber Doktor Eros,
meine Ehe ist schon seit langem zerrüttet. Wir, er 41, ich 40, schlafen nun schon seit über einem Jahr nicht mehr zusammen und essen sogar vom Tisch getrennt. Zuerst isst er, dann erst setze ich mich hin. Ich mag ihn nicht mal mehr anschauen. Nicht etwa, dass ich gegen ihn Hass empfinde, er ist mir nur völlig gleichgültig. Das Problem aber ist, dass ich in neuer Partnerschaft lebe und meinen Freund mit nach Hause nehme. Wieso auch nicht? Mein Mann und ich sind uns ja eh völlig fremd geworden. Er aber will das nicht tolerieren wegen der Leute. Die würden sich die Mäuler zerreissen, sagt er. Ich sage: Na und? Wer ist im Recht, er oder ich? Ich meine, man kann da doch logisch denken.
Elena
Liebe Elena
Das versuche ich ja gerade, aber so sehr ich mich auch bemühe, deine Logik entzieht sich mir. Ist es dir ernst mit der Frage: Darf ich meinen neuen Partner gegen den Willen meines Noch-Ehemanns ins Haus bringen? Elena, du munter-promiskuitives Kind, wie soll das gehen? Selbst wenn dein Gatte eine wahre Ausgeburt an Toleranz ist, kann dieses amouröse Triumvirat nicht funktionieren.
Das ist doch nicht dein Ernst?
Fiktives Szenario: Der Abend ist da, du und Lover nehmt euch an der Hand, geht ins Bett und das Haus widerhallt von Liebesgeräuschen, während der Ehemann in der guten Stube seelenruhig fernsieht? Gib selber zu, dass so was undurchführbar ist. Tue ihm das nicht an, tue es dir selber nicht an und deinem Freund auch nicht. Diese «ménage a trois» entwürdigt den Ehemann, dich und den Lover. Vollziehe lieber einen sauberen Bruch und fertig. So trennt man sich in Frieden und Anstand und nicht über euer gar gruselig anmutendes Arrangement. Gut? Gut!
Dein Doktor Eros
Sex-Probleme? Mail: doktoreros@zehnder.ch oder an: Doktor Eros, Verlag, Postfach 30, 9501 Wil
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